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Kirchenpolitik

Kirche und Staat

Sind Kirche und Staat - in Deutschland wirklich getrennt?
Über 500 Millionen Euro erhält die Kirche jedes Jahr vom deutschen Staat, unabhängig von der Kirchensteuer. Das hat historische Gründe. Es sind Entschädigungen für von Fürsten enteignete Grundstücke und Güter  vor 200 Jahren. Unsere Verfassung fordert diese Zahlungen  endlich zu beenden. Warum geschieht das nicht? Warum sind sich Staat und Kirche eigentlich so nahe? 
Es gibt ein Sprichwort das sagt: ,,Eine Hand die dich füttert beißt man nicht.''
Oder auch : ,,Die eine Hand wäscht die andere''
Ist der Kapitalismus eine Religion in christlicher Verpackung? Wenn man sich die Parteienlandschaft und die praktizierte Politik anschaut, wird man diesen Verdacht nicht los.

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Kirche und Militär

Staat, Wirtschaft, Militär und Kirche – Eine unheilige Allianz.
Wie konnte es soweit kommen?
Wie konnte es soweit kommen, dass eine Kirche, die das Leben predigt, mit denen , die am Tod verdienen gemeinsame Sachen macht?
Ich kann es mir nur so erklären:
Die Kirche ist mittlerweile so tief in das Staats-u. Wirtschaftssystem verstrickt und dadurch von diesem System auch abhängig, dass sie ihrem eigentlichen Auftrag, den sie von dem Mann aus Nazareth vor 2000 Jahren bekommen hat, gar nicht mehr gerecht werden kann.
Dieses System, das keine Antwort auf die Frage der Gerechtigkeit hat, lässt sich durch das Mitwirken der Kirchen ihr unchristliches Handeln legitimieren. Das ist die eigentliche Katastrophe! 
(Aus einem offenen Brief an Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und an Prof.Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD) 

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Christliches Abendland

>>Ich pfeife auf ein ,,christliches Abendland'' mit Schulkreuzen an der Wand, Burkaverbot, mit all seinen christlichen Feiertagen und seiner behaupteten ,,Leitkultur'',das Menschen bewusst in Lebensgefahr abschiebt oder zu Tausenden im Mittelmeer ertrinken lässt. Die Kreuze in den Gerichtssälen und Schulen würden von den Wänden fallen, wenn sie es könnten!<<
So der Würzburger Studentenpfarrer BURKHARD HOSE in der Süddeutschen Zeitung.
das ,,christliche Abendland'' wird von gierigen marktradikalen Politchristen regiert, getreu der kirchlichen Tradition die nie etwas mit Jesus von Nazareth zu tun hatte.

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Kirchentag

Frankfurt Mai 2021:
Am Vortag des Ökumenischen Kirchentages (ÖKT) schreibt Peter Hanack, dass die Kirchen in Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Gesellschaft leisten, u.a. weil Caritas und Diakonie "unverzichtbare Träger sozialer Belange" seien.
Richtig ist, dass an den Rand Gedrängte Hilfe bekommen von den Kirchen. Aber richtig ist auch, dass die Kirchen unser kapitalistisches Wirtschaftssystem, das die Reichen immer reicher macht auf Kosten der Armen, nicht radikal infrage stellen. Wenn aber die Räuber nicht gestoppt werden, die Menschen auf dem Weg nach Jericho überfallen, dann hilft zwar der "Barmherzige Samariter" im Einzelfall, ändert aber nichts an den ungerechten Strukturen (Lk 10,25 - 37).
Mein Wunsch anlässlich des ÖKT: eine Aufkündigung der "unheiligen Allianz" zwischen Wirtschaft, Staat und Kirchen.
Gregor Böckermann
63263 Neu-Isenburg

Papst Franziskus

Das Oberhaupt der weltgrößten Institution erhebt seine Stimme. In seiner Enzyklika „Fratelli Tutti“ wünscht Papst Franziskus tatsächlich den Kapitalismus zur Hölle und geißelt die Ideologie des Immer-Mehr. Offen feindet er die Marktwirtschaft und das Dogma des konsumgetriebenen Wachstums an. Selbst engsten Vertrauten gelingt es nicht, diesen offenbar zu allem entschlossenen Mann einzuhegen. Nicht einmal eine gezähmte Variante des Kapitalismus ist mit ihm zu machen: Berater, die ihm die „soziale Marktwirtschaft“ aufschwatzen und in die jüngste Enzyklika hinüberretten wollten, ließ der Pontifex eiskalt abblitzen. Wer meine, „dass es nur um ein besseres Funktionieren dessen geht, was wir schon gemacht haben, oder dass die einzige Botschaft darin besteht, die bereits vorhandenen Systeme und Regeln zu verbessern“, der sei schlicht „auf dem Holzweg“, ließ Franziskus die Menschheit wissen.
(Aufgespiest aus: Blätter für deutsche und internationale Politik 12/2020)

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