GRASWURZELRUNDSCHAU
Hunger

Ursachen
,,HUNGER IST KRIEG! Der Welthunger ist ein Produkt kapitalistischer Ausbeutung!''
,,Es herrscht Klassenkampf. Warren Buffet (Drittreichster Mensch der Welt) sagte 2006 in einem Interview auf die Frage: ,,Was ist der zentrale Konflikt unserer Zeit?'' Antwort: ,,Das ist der Krieg REICH gegen ARM und meine Klasse, die Klasse der Reichen hat diesen Krieg begonnen und wird ihn auch gewinnen.''
Bei Naturkatastrophen sind Spenden von Hilfsgütern und Nahrungsmitteln notwendig. Doch es geht um von Menschen inszenierte Dauer-Katastrophen, in denen Spenden partiell sicher lindern und das eigene Gewissen zum Schweigen bringen können – als dauerhafte Geste sind sie zynisch und entwürdigend, da sie die Ursachen unangetastet lassen und letztlich das Andauern der Katastrophe befördern. „Wohltätigkeit ist das Ersäufen des Rechts im Mistloch der Gnade“, brachte dies der große Schweizer Pädagoge Pestalozzi in ein drastisches Bild. Die Menschen benötigen weniger herablassende Gnade als die Wiedereinsetzung ihres natürlichen Rechtes auf Nahrung, Gesundheit und Leben in ihrem Lande. (Georg Schramm)

Jean Ziegler
,,DIE WELTWIRTSCHAFT KÖNNTE PROBLEMLOS 12 MILLIARDEN MENSCHEN ERNÄHREN. DASS HEISST EIN KIND DAS HEUTE AN HUNGER STIRBT WIRD ERMORDET.''
,,Das tägliche Massaker des Hungers ist menschengemacht und könnte morgen durch Menschen beendet werden.'' (J. Ziegler)
57000 Menschen verhungern jeden Tag darunter 15000 Kinder. ES IST EINE SCHANDE!

Martín Caparrós
>> DER HUNGER <<
,,Was ist der Hunger? Diese Frage stellt sich mir im Buch immer wieder. An einer Stelle bezeichne ich ihn als die brutalste Metapher für die Ungleichheit, in der wir leben und die wir hinnehmen. Aber ich schreibe auch, dass man ihn zwar als sehr starke Metapher betrachten kann, aber dass Hunderte Millionen Menschen mir eine verpassen würden, wenn ich dass, was ihnen zustößt als Metapher bezeichnete. Für uns mag es eine Metapher sein. Wir interessieren uns dafür, sorgen uns, es schmerzt uns vielleicht sogar. Aber es betrifft uns nicht. Für viele ist es keine Metapher. Es ist der brutalste Ausdruck ihrer Unterdrückung. Es gibt keine grausamere Art der Unterdrückung, als nicht essen zu können, was nötig wäre, als das grundlegenste Bedürfnis des Körpers nicht stillen zu können. Das ist der Hunger und narürlich sehr vieles mehr. Deshalb hat mich das Thema jahrelang beschäftigt. Aber es ist unfassbar, dass es uns so leichtfällt, diese Sorge einfach wegzuschieben, und dass es uns so leichtfällt und wir es sogar
unnötig finden, die Frage zu beantworten, die sich durch das ganze Buch zieht: WIE ZUM TEUFEL KÖNNEN WIR WEITERLEBEN, OBWOHL WIR WISSEN, DASS DIESE DINGE GESCHEHEN?
WIE ZUM TEUFEL?''
